Aber immerhin kam es am Sonntag der vergangenen Woche im Rheinau-Stadion der ehemaligen Bundeshauptstadt zum ersten Duell der vermeintlichen Topteams der diesjährigen Regionalliga Nord-West, hatte doch der Erstplatzierte der vergangenen Saisons die Goose-Necks aus Ratingen zu Gast, die in ebenjenen Spielzeiten stets um die Aufstiegsplätze in die erste Bundesliga mitgespielt hatten. Und ohne zu viel vorgreifen zu wollen: dieser Doubleheader brachte Alles mit, was man sich als Baseballfan von einem hochklassigen Aufeinandertreffen erwartet – knappe Entscheidungen an allen Bases, Aufholjagden und Führungswechsel, strittige Calls der Umpires, Extra-Innings und zu guter Letzt aufgebrachte Gemüter in beiden Dugouts.
Spiel 1:
Der Tag begann verhältnismäßig unspektakulär mit einer deutlichen Führung der Capitals, die in den ersten beiden Innings jeweils 3 Runs erzielen konnten, da Felix von der Heide als Starting-Pitcher der Gäste im ersten Spielabschnitt mit der Strikezone zu kämpfen und im folgenden Inning dann 4 Singles abzugeben hatte. Zu kontern waren die Gänse erst im dritten Frame in der Lage, zwei Runs waren allerdings die einzige Blöße, die sich Pitcher Nils Colditz aus Bonn bis ins sechste Inning gab. In der Zwischenzeit fand auch Felix von der Heide zu seiner Form, ließ er doch ebenso bis in den angekündigten sechsten Spielabschnitt keine weiteren Runs zu.
Ab dem besagten sechsten Durchgang wurde das Spiel dann gehörig spannend. Für die Goose-Necks begann der Abschnitt eigentlich äußerst vielversprechend, da nun bei Pitcher Colditz deutliche Kontollprobleme einsetzten. Nach drei Walks schlug Second-Baseman Wolf Zöller jedoch bei loaded bases in ein Double-Play, was eine Aufholjagd im Keim zu ersticken schien, wäre da nicht die in Baseballkreisen oft beschworene 2-down-rally gewesen. Das Herz der Ratinger Lineup nahm zwei weitere Base-on-Balls gerne entgegen, um dann endlich mit zwei Singles den Abstand auf 6 zu 5 zu verkürzen. Ebenfalls gerne gesehen waren kostspielige Wurffehler der Capitals, die den Gänsen zum Ausgleich verhalfen. Damit hatte der Coach aus Bonn genug gesehen und suchte die Aufholjagd der Gäste mit einem Pitcherwechsel zu unterbinden. Doch auch der neue Werfer brachte keine Entlastung, ganz im Gegenteil. Zwei wilde Pitches und drei Base-on-Balls sorgten gar für die 9 zu 6 Führung der Ratinger. Nun sah sich der Trainer der Gastgeber zu drastischeren Maßnahmen genötigt. Eigentlich für höhere Aufgaben in der ersten Liga bestimmt, betrat Vinny Ahrens auf Geheiß seines Coaches den Mound, sichtlich genervt ob der plötzlichen Wende im Spielgeschehen. Erst jetzt konnte der Punktereigen aus Sicht der Gastgeber gestoppt werden. Der Schaden allerdings war bereits zugefügt, das Spiel schien mittlerweile gedreht. Doch die erkämpfte Führung der Goose-Necks war leider nur von kurzer Dauer, da die Capitals postwendend zum Gegenschlag ansetzten: Walk, Hit-by-Pitch und Single bedeuteten das Ende für das Outing von Felix von der Heide, der zwei Runner in scoring-position für Reliefpitcher Benjamin Boll hinterließ. Leider vermochte dieser es nicht, den Ausgleich durch die Capitals zu verhindern, denn prompt wurden die beiden Läufer durch ein weiteres Single zum Ausgleich von 9 zu 9 heimgeholt. Sogar die Führung mussten die Ratinger wieder abgeben, knapper konnte dies jedoch kaum ausfallen: bei bases loaded hielt Spieler-Trainer und Catcher Malte Kuklan sein Team dazu an, deutlich weiter rein zu kommen, um das force-play an Home zu erleichtern und einen Rückstand zu verhindern. Wie nach Plan konnte Wolf Zöller dann auch einen ground-ball zu seiner Rechten aufnehmen und zum Catcher werfen, doch der Call des home-plate Umpires lautete, Malte Kuklan sei beim Fangen des Wurfes von der Base hinuntergezogen worden – off the bag und safe an Home! Ein sac-fly später und die Ratinger sahen sich im letzten Inning abermals einem Rückstand und dem schnellen Fastball von Ahrens gegenüber.
Wieder standen die tragischen Figuren des letzten Defensivinnings im Fokus des Geschehens: Single von Kuklan, comebacker von Zöller, damit zweite und erste Base besetzt bei keinem Aus. Als nächstes: passed ball und wild pitch - Kuklan punktet ohne Probleme, Zöller rückt vor auf die dritte Base. Und nun ein weiterer tiefer Wurf von Ahrens, den der Bonner Catcher nicht kontrollieren kann. Der Ball rollt weg von der home-plate, doch nicht gerade weit. Zöller rennt dennoch los, immerhin hat Ahrens bereits drei Strikeouts verbucht. Der Catcher aus Bonn erreicht den Ball sicher, Ahrens wartet bereits an Home auf den Ball, fängt den Toss vom Catcher und dreht sich um seine eigene Achse, um den Tag anzusetzen. Doch auch Zöller hat die Platte erreicht und rutscht in Ahrens hinein. Bis auf den Staub der trockenen Asche, der im Getümmel emporsteigt, hat der Umpire klare Sicht...SAFE hallt sein Call durch das Rheinau-Stadion! Ausgleich! Aufregung und Protest auf der einen, Jubel auf der anderen Seite! Aus Ratinger Sicht galt es jetzt weitere Punkte der Bonner zu verhindern und Extra-Innings zu erzwingen. Und genau das konnte Pitcher Boll, seine anfänglichen Schwierigkeiten ablegend, problemlos erreichen: zwei fly-outs ins Außenfeld und ein Schlag direkt zum First-Baseman…Verlängerung!
Aus Sicht der Gastgeber versuchte man mit einem erneuten Pitcherwechsel Akzente zu setzen, und dies gelang. Dem neuen Werfer Sascha Koch gelang ein 1-2-3-Inning mit zwei Strikeouts, was die Heimmannschaft an den Schlag brachte. Doch auch Benjamin Boll konnte mit Hilfe seines Middle-Infields zwei groundballs in schnelle Outs verwandeln, bevor den Ratingern das Spiel schließlich doch noch entglitt. Nun war es eine 2-out-rally der Capitals, die ihnen zum Sieg verhalf. Zwei Singles und ein Fielding-Error der Gänse konnten in einen Punkt der Gastgeber umgemünzt werden, was bekanntlich beim Nachschlag reicht, um die Partie für sich zu entscheiden.
Spiel 2:
Keineswegs demotiviert gingen die Ratinger Gäste in die zweite Partie, hatten sie doch eine ansprechende Leistung gegen zum Teil höherklassig spielende Gegner bestritten. Das zweite Kapitel des Doubleheaders verlief bis ins vierte Inning ausgeglichen. Beide Starting-Pitcher hielten sich lange nahezu schadlos, 1 zu 0 lautete die Führung der Gänse beim Anbruch ihres vierten Schlagdurchgangs. Fehler in der Defensive wusste dann der Ratinger Rightfielder Sebastian Siegemund mit einem Double ins Außenfeld zu bestrafen, nach einem Single stahl sich Shortstop Malte Kuklan gar nach Hause, so dass die Gänse ihre Führung auf 5 zu 1 ausbauen konnten. Auch die Gastgeber erzielten ab dem vierten Spielabschnitt zusehends mehr Punkte, jedoch nicht ansatzweise so viele wie die Goose-Necks, die nicht nur im vierten, sondern auch im fünften und sechsten Inning jeweils 4 Runs verbuchten. Die Einwechslung eines neuen Pitchers auf Seiten von Bonn erwies sich als kein probates Mittel, Basehits und Walks wechselten sich ab, nach nur 5 Outs war für Yannis Theißen Schluß. Immer weiter verstanden es die Gänse auch gegen den dritten Werfer der Capitals zu punkten, 14 Runs hatten sie in sieben Innings nach Hause geholt und bei Anbruch des letzten Halbinnings erst 5 zugelassen. Doch wurde es tatsächlich noch einmal relativ knapp und zudem, wie zu Anfang versprochen, auch wahrhaft hitzig!
Auf Seiten der Goose-Necks hatte inzwischen Malte Kuklan für Benjamin Boll den Mound erklommen. Leider zeigte er sich jedoch nicht von seiner besten Seite. Schien die Führung der Gänse zu Beginn des siebten Innings noch uneinholbar, war sie nach drei Singles, einem passed ball und einem wild pitch immerhin auf 14 zu 8 geschrumpft, woraufhin die Bonner Morgenluft witterten und sich manch ein Ratinger Gedanken machte, wann denn nun endlich die restlichen Outs erzielt würden. Zwei Fehler der Ratinger Defensive sorgten zusätzlich für Unsicherheit. Als sich dann First-Baseman Mark Buschmann bei einem Wurf von Shortstop Nick König lang und länger machen musste, um das äußerst knappe Play zugunsten seines Teams in das vorletzte Aus der Begegnung zu verwandeln, mithin ein Ende der Bonner Aufholjagd abzusehen war, kippte die Stimmung. Die Bonner nahmen lauthals Anstoß an der Entscheidung des Umpires, auch die Zuschauer stimmten in den Protest mit ein. Eine Aussprache der beiden Schiedsrichter untereinander, nach der das Ruling eher resignierend bestätigt wurde, tat ihr Übriges. Buschmann lieferte sich ein Wortgefecht mit dem Bonner Dugout, das von den Fans der Capitals nicht unkommentiert blieb. Alle Spieler, mindestens aus dem Fernsehen mit den Gepflogenheiten solcher Situationen vertraut, machten sich mit breiter Brust entweder im Dugout oder auf dem Platz dazu bereit, Richtung First Base zu stolzieren und Präsenz zu zeigen. Doch Alles halb so wild: Umpire und Coaches, dazu einige erfahrenere Spieler beruhigten die Heißsporne, die Partie konnte weitergehen und nach einem groundout zu Third-Baseman Robin Lorenz, was das Ende der Partie und eines langen Baseballtages bedeutete, war ein jeder wieder gut Freund und man trennte sich mit einem verdienten Unentschieden.
Was von dem Spieltag hängen bleiben sollte, ist wohl vor allem die Einsicht, dass man das nächste Aufeinandertreffen der beiden Teams auf dem New Hermann's Field am 20. Juli angesichts dieses Vorlaufs besser nicht verpassen sollte!
Von Wolf Zöller
Spiel 1:
Der Tag begann verhältnismäßig unspektakulär mit einer deutlichen Führung der Capitals, die in den ersten beiden Innings jeweils 3 Runs erzielen konnten, da Felix von der Heide als Starting-Pitcher der Gäste im ersten Spielabschnitt mit der Strikezone zu kämpfen und im folgenden Inning dann 4 Singles abzugeben hatte. Zu kontern waren die Gänse erst im dritten Frame in der Lage, zwei Runs waren allerdings die einzige Blöße, die sich Pitcher Nils Colditz aus Bonn bis ins sechste Inning gab. In der Zwischenzeit fand auch Felix von der Heide zu seiner Form, ließ er doch ebenso bis in den angekündigten sechsten Spielabschnitt keine weiteren Runs zu.
Ab dem besagten sechsten Durchgang wurde das Spiel dann gehörig spannend. Für die Goose-Necks begann der Abschnitt eigentlich äußerst vielversprechend, da nun bei Pitcher Colditz deutliche Kontollprobleme einsetzten. Nach drei Walks schlug Second-Baseman Wolf Zöller jedoch bei loaded bases in ein Double-Play, was eine Aufholjagd im Keim zu ersticken schien, wäre da nicht die in Baseballkreisen oft beschworene 2-down-rally gewesen. Das Herz der Ratinger Lineup nahm zwei weitere Base-on-Balls gerne entgegen, um dann endlich mit zwei Singles den Abstand auf 6 zu 5 zu verkürzen. Ebenfalls gerne gesehen waren kostspielige Wurffehler der Capitals, die den Gänsen zum Ausgleich verhalfen. Damit hatte der Coach aus Bonn genug gesehen und suchte die Aufholjagd der Gäste mit einem Pitcherwechsel zu unterbinden. Doch auch der neue Werfer brachte keine Entlastung, ganz im Gegenteil. Zwei wilde Pitches und drei Base-on-Balls sorgten gar für die 9 zu 6 Führung der Ratinger. Nun sah sich der Trainer der Gastgeber zu drastischeren Maßnahmen genötigt. Eigentlich für höhere Aufgaben in der ersten Liga bestimmt, betrat Vinny Ahrens auf Geheiß seines Coaches den Mound, sichtlich genervt ob der plötzlichen Wende im Spielgeschehen. Erst jetzt konnte der Punktereigen aus Sicht der Gastgeber gestoppt werden. Der Schaden allerdings war bereits zugefügt, das Spiel schien mittlerweile gedreht. Doch die erkämpfte Führung der Goose-Necks war leider nur von kurzer Dauer, da die Capitals postwendend zum Gegenschlag ansetzten: Walk, Hit-by-Pitch und Single bedeuteten das Ende für das Outing von Felix von der Heide, der zwei Runner in scoring-position für Reliefpitcher Benjamin Boll hinterließ. Leider vermochte dieser es nicht, den Ausgleich durch die Capitals zu verhindern, denn prompt wurden die beiden Läufer durch ein weiteres Single zum Ausgleich von 9 zu 9 heimgeholt. Sogar die Führung mussten die Ratinger wieder abgeben, knapper konnte dies jedoch kaum ausfallen: bei bases loaded hielt Spieler-Trainer und Catcher Malte Kuklan sein Team dazu an, deutlich weiter rein zu kommen, um das force-play an Home zu erleichtern und einen Rückstand zu verhindern. Wie nach Plan konnte Wolf Zöller dann auch einen ground-ball zu seiner Rechten aufnehmen und zum Catcher werfen, doch der Call des home-plate Umpires lautete, Malte Kuklan sei beim Fangen des Wurfes von der Base hinuntergezogen worden – off the bag und safe an Home! Ein sac-fly später und die Ratinger sahen sich im letzten Inning abermals einem Rückstand und dem schnellen Fastball von Ahrens gegenüber.
Wieder standen die tragischen Figuren des letzten Defensivinnings im Fokus des Geschehens: Single von Kuklan, comebacker von Zöller, damit zweite und erste Base besetzt bei keinem Aus. Als nächstes: passed ball und wild pitch - Kuklan punktet ohne Probleme, Zöller rückt vor auf die dritte Base. Und nun ein weiterer tiefer Wurf von Ahrens, den der Bonner Catcher nicht kontrollieren kann. Der Ball rollt weg von der home-plate, doch nicht gerade weit. Zöller rennt dennoch los, immerhin hat Ahrens bereits drei Strikeouts verbucht. Der Catcher aus Bonn erreicht den Ball sicher, Ahrens wartet bereits an Home auf den Ball, fängt den Toss vom Catcher und dreht sich um seine eigene Achse, um den Tag anzusetzen. Doch auch Zöller hat die Platte erreicht und rutscht in Ahrens hinein. Bis auf den Staub der trockenen Asche, der im Getümmel emporsteigt, hat der Umpire klare Sicht...SAFE hallt sein Call durch das Rheinau-Stadion! Ausgleich! Aufregung und Protest auf der einen, Jubel auf der anderen Seite! Aus Ratinger Sicht galt es jetzt weitere Punkte der Bonner zu verhindern und Extra-Innings zu erzwingen. Und genau das konnte Pitcher Boll, seine anfänglichen Schwierigkeiten ablegend, problemlos erreichen: zwei fly-outs ins Außenfeld und ein Schlag direkt zum First-Baseman…Verlängerung!
Aus Sicht der Gastgeber versuchte man mit einem erneuten Pitcherwechsel Akzente zu setzen, und dies gelang. Dem neuen Werfer Sascha Koch gelang ein 1-2-3-Inning mit zwei Strikeouts, was die Heimmannschaft an den Schlag brachte. Doch auch Benjamin Boll konnte mit Hilfe seines Middle-Infields zwei groundballs in schnelle Outs verwandeln, bevor den Ratingern das Spiel schließlich doch noch entglitt. Nun war es eine 2-out-rally der Capitals, die ihnen zum Sieg verhalf. Zwei Singles und ein Fielding-Error der Gänse konnten in einen Punkt der Gastgeber umgemünzt werden, was bekanntlich beim Nachschlag reicht, um die Partie für sich zu entscheiden.
Spiel 2:
Keineswegs demotiviert gingen die Ratinger Gäste in die zweite Partie, hatten sie doch eine ansprechende Leistung gegen zum Teil höherklassig spielende Gegner bestritten. Das zweite Kapitel des Doubleheaders verlief bis ins vierte Inning ausgeglichen. Beide Starting-Pitcher hielten sich lange nahezu schadlos, 1 zu 0 lautete die Führung der Gänse beim Anbruch ihres vierten Schlagdurchgangs. Fehler in der Defensive wusste dann der Ratinger Rightfielder Sebastian Siegemund mit einem Double ins Außenfeld zu bestrafen, nach einem Single stahl sich Shortstop Malte Kuklan gar nach Hause, so dass die Gänse ihre Führung auf 5 zu 1 ausbauen konnten. Auch die Gastgeber erzielten ab dem vierten Spielabschnitt zusehends mehr Punkte, jedoch nicht ansatzweise so viele wie die Goose-Necks, die nicht nur im vierten, sondern auch im fünften und sechsten Inning jeweils 4 Runs verbuchten. Die Einwechslung eines neuen Pitchers auf Seiten von Bonn erwies sich als kein probates Mittel, Basehits und Walks wechselten sich ab, nach nur 5 Outs war für Yannis Theißen Schluß. Immer weiter verstanden es die Gänse auch gegen den dritten Werfer der Capitals zu punkten, 14 Runs hatten sie in sieben Innings nach Hause geholt und bei Anbruch des letzten Halbinnings erst 5 zugelassen. Doch wurde es tatsächlich noch einmal relativ knapp und zudem, wie zu Anfang versprochen, auch wahrhaft hitzig!
Auf Seiten der Goose-Necks hatte inzwischen Malte Kuklan für Benjamin Boll den Mound erklommen. Leider zeigte er sich jedoch nicht von seiner besten Seite. Schien die Führung der Gänse zu Beginn des siebten Innings noch uneinholbar, war sie nach drei Singles, einem passed ball und einem wild pitch immerhin auf 14 zu 8 geschrumpft, woraufhin die Bonner Morgenluft witterten und sich manch ein Ratinger Gedanken machte, wann denn nun endlich die restlichen Outs erzielt würden. Zwei Fehler der Ratinger Defensive sorgten zusätzlich für Unsicherheit. Als sich dann First-Baseman Mark Buschmann bei einem Wurf von Shortstop Nick König lang und länger machen musste, um das äußerst knappe Play zugunsten seines Teams in das vorletzte Aus der Begegnung zu verwandeln, mithin ein Ende der Bonner Aufholjagd abzusehen war, kippte die Stimmung. Die Bonner nahmen lauthals Anstoß an der Entscheidung des Umpires, auch die Zuschauer stimmten in den Protest mit ein. Eine Aussprache der beiden Schiedsrichter untereinander, nach der das Ruling eher resignierend bestätigt wurde, tat ihr Übriges. Buschmann lieferte sich ein Wortgefecht mit dem Bonner Dugout, das von den Fans der Capitals nicht unkommentiert blieb. Alle Spieler, mindestens aus dem Fernsehen mit den Gepflogenheiten solcher Situationen vertraut, machten sich mit breiter Brust entweder im Dugout oder auf dem Platz dazu bereit, Richtung First Base zu stolzieren und Präsenz zu zeigen. Doch Alles halb so wild: Umpire und Coaches, dazu einige erfahrenere Spieler beruhigten die Heißsporne, die Partie konnte weitergehen und nach einem groundout zu Third-Baseman Robin Lorenz, was das Ende der Partie und eines langen Baseballtages bedeutete, war ein jeder wieder gut Freund und man trennte sich mit einem verdienten Unentschieden.
Was von dem Spieltag hängen bleiben sollte, ist wohl vor allem die Einsicht, dass man das nächste Aufeinandertreffen der beiden Teams auf dem New Hermann's Field am 20. Juli angesichts dieses Vorlaufs besser nicht verpassen sollte!
Von Wolf Zöller
