Es gibt Sommertage, an denen Baseball mehr ist als ein Spiel. Es wird zur Prüfung, zum Spiegel der eigenen Entwicklung, zu einer Zäsur. Der 20. September 2025 in Marl war solch ein Tag. Für die U10 der Ratingen Goose-Necks lag die Saison auf der Waage. Nach der herben Niederlage gegen Paderborn in der Vorwoche war klar: mindestens ein Sieg musste her, um die Meisterschaft in der Tossball Gruppe 1 zu sichern. Alles, was sich über Monate aufgebaut hatte, die Siege, die Routinen im Training, die kleinen Schritte nach vorn, standen an diesem Nachmittag zur Disposition.
Die Goose-Necks kamen etwas nervös auf das Feld. Man konnte es in den Blicken der Kinder sehen, in den Bewegungen, die nicht ganz so locker wirkten wie sonst. Till und Jan eröffneten das Spiel und fanden sofort ihr Ende: zwei schnelle Outs. Es wirkte, als wolle das Schicksal gleich zu Beginn seine Härte zeigen. Doch Baseball ist ein Spiel der Möglichkeiten, und so traten Justus und Henrik in die Batter’s Box. Mit kraftvollen Treffern trugen sie die ersten beiden Punkte nach Hause. Ein erstes Aufatmen, ein kleines Signal: Wir können das schaffen. Doch die Antwort der Sly Dogs ließ nicht lange auf sich warten. Fehler in der Defensive ließen Marl zum Ausgleich kommen. Mit knapper Not, mit drei gegnerischen Baserunnern, die am Ende strandeten, blieben die Goose-Necks im Spiel.
Das zweite Inning begann fast wie eine Blaupause dessen, was die Saison der Ratinger ausmachte: ein verheißungsvoller Start, ein Rückschlag, und das Behaupten in schwierigen Momenten. Konstantin setzte den Ball sicher ins Feld, Oskar tat es ihm gleich. Konstantin erlief den Run. Doch dann drei schnelle Outs. Marl blieb diesmal ohne Punkte, und so blieb es bei einer hauchdünnen Führung.
Die nächsten beiden Innings waren zäh. Chancen blieben ungenutzt, als hätte das Spiel selbst beschlossen, die Nerven noch weiter zu strapazieren. Zwei Runs in zwei Abschnitten waren die ganze Ausbeute. Nach vier Innings hieß es 5 zu 3, eine Führung, die so fragil wirkte wie ein Kartenhaus im Wind.
Dann kam das fünfte Inning. Colin schlug stark, Konstantin schloss an, Oskar setzte nach. Drei Runs, die kurzzeitig wie eine Befreiung wirkten. Doch Baseball prüft, und Marl prüfte zurück. Drei Runs für die Sly Dogs, und es stand 8 zu 6. Die Defensive der Goose-Necks arbeitete konzentriert, verhinderte Schlimmeres, doch die Nerven waren spürbar gespannt.
Im sechsten Inning folgte der nächste Ruck. Jan, Justus und Henrik schlugen entschlossen und erliefen drei Runs. Die Führung wuchs auf 11 zu 6, erstmals schien eine kleine Vorentscheidung möglich. Doch wieder kam Marl zurück. Mit fünf Runs stellten sie auf 11 zu 11. Es war, als würde jede kleine Sicherheit sofort zunichte gemacht, als wollte das Spiel die Kinder prüfen bis zum letzten Atemzug.
So kam es zum siebten und letzten Inning. Der Moment, an dem Baseball seine ganze Dramatik entfaltet. Till, Justus, Henrik und Colin erliefen Runs. Konstantin und Oskar sorgten für weitere sichere Schläge. Vier Punkte standen am Ende. 15 zu 11. Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Marl hatte den letzten Nachschlag. Ein erstes Out, dann ein Double, das zweite Base besetzt. Die Spannung war beinahe körperlich spürbar. Doch dann geschah das, was Eltern und Spieler gleichermaßen herbeisehnten: zwei schnelle Outs. Das Spiel war vorbei.
Die Goose-Necks waren Meister. Doch es war kein Triumphgeheul, kein überbordendes Spektakel, keine von langer Hand geplante Meistershow. Es war ein tiefer Atemzug. Ein Moment, in dem man spürte, wie eine ganze Saisonlast von Kinderherzen fiel. Das leise, erleichterte Lächeln, die Umarmungen, das Kopfschütteln, weil es noch kaum zu fassen war, das waren die Bilder dieses Augenblicks. Still, aber nicht weniger bedeutsam und eindrucksvoll.
Das zweite Spiel desselben Tages stand unter anderen Vorzeichen. Der Druck war weg, die Meisterschaft gewonnen, die Last abgestreift. Nun spielten die Goose-Necks so, wie sie es das ganze Jahr über gelernt hatten. Frei, mutig, geschlossen. Jeder Schlag ein Treffer, jede Defensive ein Statement. 21 Punkte in vier Innings, nur 3 für Marl. 36 Schlagleute für Ratingen, 18 für die Sly Dogs. Es war eine Demonstration. Ein Spiel, das die eigentliche Stärke dieser Mannschaft offenbarte.
Die Saison endet damit in einem Bild der Klarheit (die Spiele der Stingrays müssen herausgerechnet werden, da sie außer Konkurrenz antraten). 14 Siege, nur 2 Niederlagen. Vor Paderborn, Solingen, Marl und Verl. Die Tabelle spricht ihre Sprache:
1. Ratingen Goose-Necks 14-2
2. Paderborn Untouchables 13-3
3. Solingen Alligators 9-7
4. Marl Sly Dogs 4-12
5. Verl Yaks 0-16
Doch die Zahlen allein fassen die Geschichte nicht. Vor zwei Jahren, 2023, gewann dieser Kern der Mannschaft gerade einmal zwei Spiele. 2024 folgte die Vizemeisterschaft. 2025 nun die Krönung: Meisterschaft im Sommer, nach dem Titel in der Winterliga. Es ist die Geschichte von Kindern, die lernten, Rückschläge zu ertragen, die die Erfahrung der Niederlage brauchten, um den Wert eines Sieges zu begreifen.
Die Meisterschaft bedeutet mehr als ein Pokal. Sie ist der Beweis einer Entwicklung, der Lohn für Training im Regen, für Geduld bei Fehlversuchen, für Zusammenhalt in Momenten der Enttäuschung. Sie ist ein Symbol für das, was entstehen kann, wenn man gemeinsam wächst.
Und so blickt Ratingen am Ende dieser Saison nicht nur auf eine Meisterschaft zurück. Es blickt auf einen Weg, der geprägt ist von Lernmomenten und Erfolgen, von dem Wissen, dass die nächsten Herausforderungen schon warten. Doch dieses Kapitel, die Meisterschaft 2025, wird bleiben. Als Erinnerung, als Ermutigung, als Fundament.
Die Goose-Necks sind Meister. Und sie sind es mit Recht.
Die Goose-Necks kamen etwas nervös auf das Feld. Man konnte es in den Blicken der Kinder sehen, in den Bewegungen, die nicht ganz so locker wirkten wie sonst. Till und Jan eröffneten das Spiel und fanden sofort ihr Ende: zwei schnelle Outs. Es wirkte, als wolle das Schicksal gleich zu Beginn seine Härte zeigen. Doch Baseball ist ein Spiel der Möglichkeiten, und so traten Justus und Henrik in die Batter’s Box. Mit kraftvollen Treffern trugen sie die ersten beiden Punkte nach Hause. Ein erstes Aufatmen, ein kleines Signal: Wir können das schaffen. Doch die Antwort der Sly Dogs ließ nicht lange auf sich warten. Fehler in der Defensive ließen Marl zum Ausgleich kommen. Mit knapper Not, mit drei gegnerischen Baserunnern, die am Ende strandeten, blieben die Goose-Necks im Spiel.
Das zweite Inning begann fast wie eine Blaupause dessen, was die Saison der Ratinger ausmachte: ein verheißungsvoller Start, ein Rückschlag, und das Behaupten in schwierigen Momenten. Konstantin setzte den Ball sicher ins Feld, Oskar tat es ihm gleich. Konstantin erlief den Run. Doch dann drei schnelle Outs. Marl blieb diesmal ohne Punkte, und so blieb es bei einer hauchdünnen Führung.
Die nächsten beiden Innings waren zäh. Chancen blieben ungenutzt, als hätte das Spiel selbst beschlossen, die Nerven noch weiter zu strapazieren. Zwei Runs in zwei Abschnitten waren die ganze Ausbeute. Nach vier Innings hieß es 5 zu 3, eine Führung, die so fragil wirkte wie ein Kartenhaus im Wind.
Dann kam das fünfte Inning. Colin schlug stark, Konstantin schloss an, Oskar setzte nach. Drei Runs, die kurzzeitig wie eine Befreiung wirkten. Doch Baseball prüft, und Marl prüfte zurück. Drei Runs für die Sly Dogs, und es stand 8 zu 6. Die Defensive der Goose-Necks arbeitete konzentriert, verhinderte Schlimmeres, doch die Nerven waren spürbar gespannt.
Im sechsten Inning folgte der nächste Ruck. Jan, Justus und Henrik schlugen entschlossen und erliefen drei Runs. Die Führung wuchs auf 11 zu 6, erstmals schien eine kleine Vorentscheidung möglich. Doch wieder kam Marl zurück. Mit fünf Runs stellten sie auf 11 zu 11. Es war, als würde jede kleine Sicherheit sofort zunichte gemacht, als wollte das Spiel die Kinder prüfen bis zum letzten Atemzug.
So kam es zum siebten und letzten Inning. Der Moment, an dem Baseball seine ganze Dramatik entfaltet. Till, Justus, Henrik und Colin erliefen Runs. Konstantin und Oskar sorgten für weitere sichere Schläge. Vier Punkte standen am Ende. 15 zu 11. Doch das Spiel war noch nicht vorbei. Marl hatte den letzten Nachschlag. Ein erstes Out, dann ein Double, das zweite Base besetzt. Die Spannung war beinahe körperlich spürbar. Doch dann geschah das, was Eltern und Spieler gleichermaßen herbeisehnten: zwei schnelle Outs. Das Spiel war vorbei.
Die Goose-Necks waren Meister. Doch es war kein Triumphgeheul, kein überbordendes Spektakel, keine von langer Hand geplante Meistershow. Es war ein tiefer Atemzug. Ein Moment, in dem man spürte, wie eine ganze Saisonlast von Kinderherzen fiel. Das leise, erleichterte Lächeln, die Umarmungen, das Kopfschütteln, weil es noch kaum zu fassen war, das waren die Bilder dieses Augenblicks. Still, aber nicht weniger bedeutsam und eindrucksvoll.
Das zweite Spiel desselben Tages stand unter anderen Vorzeichen. Der Druck war weg, die Meisterschaft gewonnen, die Last abgestreift. Nun spielten die Goose-Necks so, wie sie es das ganze Jahr über gelernt hatten. Frei, mutig, geschlossen. Jeder Schlag ein Treffer, jede Defensive ein Statement. 21 Punkte in vier Innings, nur 3 für Marl. 36 Schlagleute für Ratingen, 18 für die Sly Dogs. Es war eine Demonstration. Ein Spiel, das die eigentliche Stärke dieser Mannschaft offenbarte.
Die Saison endet damit in einem Bild der Klarheit (die Spiele der Stingrays müssen herausgerechnet werden, da sie außer Konkurrenz antraten). 14 Siege, nur 2 Niederlagen. Vor Paderborn, Solingen, Marl und Verl. Die Tabelle spricht ihre Sprache:
1. Ratingen Goose-Necks 14-2
2. Paderborn Untouchables 13-3
3. Solingen Alligators 9-7
4. Marl Sly Dogs 4-12
5. Verl Yaks 0-16
Doch die Zahlen allein fassen die Geschichte nicht. Vor zwei Jahren, 2023, gewann dieser Kern der Mannschaft gerade einmal zwei Spiele. 2024 folgte die Vizemeisterschaft. 2025 nun die Krönung: Meisterschaft im Sommer, nach dem Titel in der Winterliga. Es ist die Geschichte von Kindern, die lernten, Rückschläge zu ertragen, die die Erfahrung der Niederlage brauchten, um den Wert eines Sieges zu begreifen.
Die Meisterschaft bedeutet mehr als ein Pokal. Sie ist der Beweis einer Entwicklung, der Lohn für Training im Regen, für Geduld bei Fehlversuchen, für Zusammenhalt in Momenten der Enttäuschung. Sie ist ein Symbol für das, was entstehen kann, wenn man gemeinsam wächst.
Und so blickt Ratingen am Ende dieser Saison nicht nur auf eine Meisterschaft zurück. Es blickt auf einen Weg, der geprägt ist von Lernmomenten und Erfolgen, von dem Wissen, dass die nächsten Herausforderungen schon warten. Doch dieses Kapitel, die Meisterschaft 2025, wird bleiben. Als Erinnerung, als Ermutigung, als Fundament.
Die Goose-Necks sind Meister. Und sie sind es mit Recht.


