Es gibt Spieltage, die mehr erzählen als bloß das Ergebnis. Sie schreiben kleine Geschichten von Missverständnissen, von Hoffnung, von Enttäuschung und von einem Aufschub, der manchmal härter wiegt als eine klare Niederlage. So war es am 13. September 2025 auf dem heimischen Platz der Ratingen Goose Necks.
Die Ausgangslage schien glasklar. Die Tabelle der U10 Tossball Liga 1 zeigte Ratingen auf Platz zwei, angeblich mit drei Niederlagen. Über ihnen die Untouchables aus Paderborn, die sich mit zwei Niederlagen sonnten und die Begegnung in Ratingen als eine Art Endspiel betrachteten. Doch was auf dem Papier stand, war trügerisch. Wuppertal, das während der Saison außer Konkurrenz gesetzt worden war, geisterte weiterhin durch die offizielle Wertung. Zwei Niederlagen der Goose-Necks gegen ein bunt gemischtes Aufgebot im Hinspiel gegen die Stingrays standen in der Tabelle, zählten aber nicht. In Wahrheit war es Ratingen mit nur einer Niederlage, das den Platz an der Sonne beanspruchte. In Paderborn wusste man davon nichts.
So liefen zwei Mannschaften auf den Platz, die mit unterschiedlichen Wahrheiten lebten. Eine davon war richtig, die andere trügerisch.
Das erste Spiel begann wie aus einem Guss. Ratingens Defensive war ein Bollwerk. Henrik am dritten Base schien den Ball magisch anzuziehen, er war an acht der fünfzehn Outs direkt beteiligt. Seine Routine, sein sicherer Wurf zu Lennard an der ersten Base, sein aufmerksames Auge, wenn die Paderborner einen Ausweg suchten, es war eine Demonstration von Sicherheit. Daneben fügten sich Justus, Yat Laam und Lennard fast lautlos in dieses Geflecht ein, keine unnötigen Fehler, keine überhasteten Entscheidungen.
Die Offensive ließ sich zunächst Zeit. Doch im ersten Inning brachen Yat Laam, Lennard und Henrik den Bann mit kraftvollen Schlägen, die Colin klug weiterführte. Drei Runs standen früh auf der Anzeigetafel. Nach einem punktelosen zweiten Durchgang folgten im dritten weitere drei. Lennard, Colin, Konstantin und Jonathan fanden Lücken in der Paderborner Verteidigung, als hätten sie diese heimlich studiert. Der Höhepunkt kam im fünften Inning. Zwei schnelle Outs drohten das Momentum zu ersticken. Doch Jan, Nils und vor allem Greta stemmten sich dagegen. Ihr Schlag, hart und zielgenau, hielt das Inning am Leben. Justus und Lennard griffen zu, Lennard trieb den Ball tief ins Centerfield, und Henrik besorgte mit seinem Lauf den zwölften Punkt. Das 12 zu 2 bedeutete den vorzeitigen Abbruch. Ein Sieg, souverän und verdient.
Dann aber kam das zweite Spiel. Vielleicht war es Müdigkeit, vielleicht Übermut. Jedenfalls riss der Faden. Was zuvor wie selbstverständlich funktioniert hatte, zerfiel in seine Einzelteile. Die Defensive, eben noch fest wie Stein, war plötzlich fahrig. Mit zwei Outs ließ man die Paderborner immer wieder zurück ins Spiel. Routinen verflüchtigten sich, einfache Würfe landeten im Dreck oder im falschen Handschuh. Dabei schlugen die Untouchables nicht stärker als zuvor. Sie mussten es auch nicht, Ratingen schenkte ihnen die Punkte.
In der Offensive war es kaum besser. Nur vereinzelte Lebenszeichen von Lennard, Greta, Markus und Till leuchteten auf. Zu wenig, zu unkoordiniert. Der Rest blieb blass. Am Ende stand ein 5 zu 15, eine Niederlage, die schmerzte, weil sie so unnötig war. Ein Debakel, das den stolzen Schwung des ersten Spiels zunichtemachte.
Während die Goose-Necks bedrückt in den Dugout zurückkehrten, begannen die Paderborner zu feiern. Sie hielten sich für Meister. Auf dem Rasen sprangen Kinder durcheinander, Betreuer klatschten sich ab, Eltern jubelten. Ein Moment der Freude, der jedoch auf einem Missverständnis beruhte. In Paderborn war einfach nicht angekommen, dass die Spiele gegen Wuppertal nicht zählen. In Wahrheit waren es die Goose-Necks, die noch alles in der Hand haben. Mit einem Sieg in Marl, am kommenden Wochenende, können sie die Meisterschaft endgültig besiegeln.
Vielleicht wäre es Aufgabe des Verbandes, für Klarheit zu sorgen, um solche Situationen zu vermeiden.
Nach den Spielen kehrte dennoch Leichtigkeit zurück. Eltern und Kinder stellten sich für ein Wiffleballmatch auf. Lachen hallte über den Platz, die Anspannung des Tages löste sich in Spielfreude und kleinen Neckereien. Ein letzter Heimspieltag, voller Emotionen und voller Unwägbarkeiten.
Ratingen hatte sich mehr erhofft. Den direkten Triumph, die Entscheidung vor eigenem Publikum. Doch auch wenn die Köpfe hingen, blieb ein stiller Trost. Die Goose-Necks haben es weiterhin selbst in der Hand. Noch ein Sieg, und sie sind Meister. Vielleicht ist es so besser. Denn ein Titel, errungen nach einer Woche des Wartens, schmeckt am Ende noch ein wenig süßer.
Die Ausgangslage schien glasklar. Die Tabelle der U10 Tossball Liga 1 zeigte Ratingen auf Platz zwei, angeblich mit drei Niederlagen. Über ihnen die Untouchables aus Paderborn, die sich mit zwei Niederlagen sonnten und die Begegnung in Ratingen als eine Art Endspiel betrachteten. Doch was auf dem Papier stand, war trügerisch. Wuppertal, das während der Saison außer Konkurrenz gesetzt worden war, geisterte weiterhin durch die offizielle Wertung. Zwei Niederlagen der Goose-Necks gegen ein bunt gemischtes Aufgebot im Hinspiel gegen die Stingrays standen in der Tabelle, zählten aber nicht. In Wahrheit war es Ratingen mit nur einer Niederlage, das den Platz an der Sonne beanspruchte. In Paderborn wusste man davon nichts.
So liefen zwei Mannschaften auf den Platz, die mit unterschiedlichen Wahrheiten lebten. Eine davon war richtig, die andere trügerisch.
Das erste Spiel begann wie aus einem Guss. Ratingens Defensive war ein Bollwerk. Henrik am dritten Base schien den Ball magisch anzuziehen, er war an acht der fünfzehn Outs direkt beteiligt. Seine Routine, sein sicherer Wurf zu Lennard an der ersten Base, sein aufmerksames Auge, wenn die Paderborner einen Ausweg suchten, es war eine Demonstration von Sicherheit. Daneben fügten sich Justus, Yat Laam und Lennard fast lautlos in dieses Geflecht ein, keine unnötigen Fehler, keine überhasteten Entscheidungen.
Die Offensive ließ sich zunächst Zeit. Doch im ersten Inning brachen Yat Laam, Lennard und Henrik den Bann mit kraftvollen Schlägen, die Colin klug weiterführte. Drei Runs standen früh auf der Anzeigetafel. Nach einem punktelosen zweiten Durchgang folgten im dritten weitere drei. Lennard, Colin, Konstantin und Jonathan fanden Lücken in der Paderborner Verteidigung, als hätten sie diese heimlich studiert. Der Höhepunkt kam im fünften Inning. Zwei schnelle Outs drohten das Momentum zu ersticken. Doch Jan, Nils und vor allem Greta stemmten sich dagegen. Ihr Schlag, hart und zielgenau, hielt das Inning am Leben. Justus und Lennard griffen zu, Lennard trieb den Ball tief ins Centerfield, und Henrik besorgte mit seinem Lauf den zwölften Punkt. Das 12 zu 2 bedeutete den vorzeitigen Abbruch. Ein Sieg, souverän und verdient.
Dann aber kam das zweite Spiel. Vielleicht war es Müdigkeit, vielleicht Übermut. Jedenfalls riss der Faden. Was zuvor wie selbstverständlich funktioniert hatte, zerfiel in seine Einzelteile. Die Defensive, eben noch fest wie Stein, war plötzlich fahrig. Mit zwei Outs ließ man die Paderborner immer wieder zurück ins Spiel. Routinen verflüchtigten sich, einfache Würfe landeten im Dreck oder im falschen Handschuh. Dabei schlugen die Untouchables nicht stärker als zuvor. Sie mussten es auch nicht, Ratingen schenkte ihnen die Punkte.
In der Offensive war es kaum besser. Nur vereinzelte Lebenszeichen von Lennard, Greta, Markus und Till leuchteten auf. Zu wenig, zu unkoordiniert. Der Rest blieb blass. Am Ende stand ein 5 zu 15, eine Niederlage, die schmerzte, weil sie so unnötig war. Ein Debakel, das den stolzen Schwung des ersten Spiels zunichtemachte.
Während die Goose-Necks bedrückt in den Dugout zurückkehrten, begannen die Paderborner zu feiern. Sie hielten sich für Meister. Auf dem Rasen sprangen Kinder durcheinander, Betreuer klatschten sich ab, Eltern jubelten. Ein Moment der Freude, der jedoch auf einem Missverständnis beruhte. In Paderborn war einfach nicht angekommen, dass die Spiele gegen Wuppertal nicht zählen. In Wahrheit waren es die Goose-Necks, die noch alles in der Hand haben. Mit einem Sieg in Marl, am kommenden Wochenende, können sie die Meisterschaft endgültig besiegeln.
Vielleicht wäre es Aufgabe des Verbandes, für Klarheit zu sorgen, um solche Situationen zu vermeiden.
Nach den Spielen kehrte dennoch Leichtigkeit zurück. Eltern und Kinder stellten sich für ein Wiffleballmatch auf. Lachen hallte über den Platz, die Anspannung des Tages löste sich in Spielfreude und kleinen Neckereien. Ein letzter Heimspieltag, voller Emotionen und voller Unwägbarkeiten.
Ratingen hatte sich mehr erhofft. Den direkten Triumph, die Entscheidung vor eigenem Publikum. Doch auch wenn die Köpfe hingen, blieb ein stiller Trost. Die Goose-Necks haben es weiterhin selbst in der Hand. Noch ein Sieg, und sie sind Meister. Vielleicht ist es so besser. Denn ein Titel, errungen nach einer Woche des Wartens, schmeckt am Ende noch ein wenig süßer.