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Ein Nachmittag in Witten: Goose-Necks schlagen und laufen. Viel. Sehr viel.

  • Spielbericht   Tossball (U10)

Ein Fehlstart im Staub, ein Aufbruch im Rhythmus des Spiels, und am Ende ein Triumph, der die Stimmen der Skeptiker zum Schweigen brachte.

Am 30. August 2025 reiste die zweite Herrenmannschaft der Ratingen Goose-Necks nach Witten, ein Spiel wie viele im Kalender der Bezirksliga, unscheinbar auf dem Papier, und doch von der Art, die im Gedächtnis bleibt. Das Feld der Kaker Lakers lag unter einer bleiernen Spätsommerhitze. Staub hing in der Luft, und als die Männer aus dem Rheinland die ersten Schläge setzten, schien das Bild eines schweren Nachmittags bereits vorgezeichnet.
Reuße, einer der Verlässlichen in der Offensive, erreichte mit einem scharfen Single die erste Base. Man hörte das gedämpfte Klatschen der Handschuhe auf der Bank, ein kleiner Anfang, eine Hoffnung auf mehr. Er stahl mit kühler Selbstverständlichkeit die zweite Base. Doch was folgte, ließ sich nicht in Läufen messen. Theissen, Feddern, Krupchenko, sie alle fanden keinen Weg, Reuße nach Hause zu bringen. Drei Aus und die Goose-Necks mussten den Schläger aus der Hand legen, während die Gastgeber aus Witten ihrerseits antraten.
Dort begann das, was aus Sicht der Ratinger wie ein Schlag in den Magen wirkte. Der erste Wittener schlug einen harten Single ins Outfield, stahl mühelos die zweite Base. Der nächste brachte ihn mit einem Schlag auf Heiko Wolle nach Hause. Heiko Wolle, der Pitcher der Goose-Necks, kämpfte mit dem Ball, doch ein Fehler auf seinem Konto öffnete die Tür. Ein Hit by Pitch, ein Double, ein Groundout mit RBI. Am Ende des ersten Innings stand es 4 zu 0 für die Lakers. Es war das Bild eines Fehlstarts, ein Rückstand, der in seiner Schlichtheit schwer wog.
Doch Baseball ist ein Spiel, das selten auf den ersten Blick entschieden ist. Was nun folgte, entbehrt beinahe der Logik. Die Goose-Necks sammelten sich, und mit jeder Attacke im zweiten und dritten Inning legten sie eine Stärke an den Tag, der wie aus einer anderen Mannschaft stammte. Acht Runs im zweiten, acht im dritten. Plötzlich war es nicht mehr die Defensive der Kaker Lakers, die das Geschehen kontrollierte, sondern der unaufhörliche Druck der Gäste. Bälle wurden hart geschlagen, nicht immer für Hits, aber immer so, dass die Wittener gezwungen waren, Fehler zu machen.
Dann kam das vierte Inning, ein Inning, das in seiner Fülle kaum zu glauben ist. Elf Runs, getragen von Geduld am Schlag, von zehn Walks im gesamten Spiel, von harten Kontakten, die die Gastgeber überforderten. Auf den Bases war Bewegung wie selten. Jeder Spieler der Goose-Necks, ohne Ausnahme, stahl mindestens ein Base. Es war kein Feuerwerk der großen Schläge, obwohl auch das nicht fehlte. Es war die Summe vieler kleiner Siege, die sich zu einem dominanten Bild zusammensetzten.
Krupchenko, mit zwei mächtigen Homeruns, stand über allem. Sein Schläger traf den Ball wie ein Hammerschlag, zweimal flog das Leder hoch und weit, zweimal hob die Bank der Gäste von den Holzbänken. Er war an diesem Nachmittag der Einzige mit zwei Hits, und doch war seine Leistung nicht isoliert. Sie war eingebettet in eine Teamleistung, die in ihrer Geschlossenheit beeindruckte.
Und dann war da noch die Geschichte von Tristan Theissen, der sein Debüt gab. Im zweiten At Bat schlug er seinen ersten Hit, ein einfacher Schlag, aber einer von der Sorte, die man sich merkt. Ein junger Mann, der zum ersten Mal für die Goose-Necks am Schlag stand, und der Klang war der Auftakt zu einer Karriere, die noch geschrieben werden muss.
Nach vier gespielten Innings war die Partie entschieden. Mit 27 zu 5 endete sie, eine Zahl, die so klar klingt, dass sie beinahe die Dramatik des Anfangs vergisst. Die Goose-Necks hatten nicht nur gewonnen, sie hatten dominiert. Und doch blieb im Rückblick weniger der Triumph in den Köpfen als die Wendung selbst, der Übergang von Ratlosigkeit zu Überlegenheit.
Mit diesem Sieg sicherten sich die Ratinger den zweiten Platz in der Tabelle, ein Rang, der die Arbeit einer Saison spiegelt. Der erste Platz, gehalten von den Dortmund Rhinos, bleibt theoretisch erreichbar, aber kaum realistisch. Dennoch liegt in der Luft ein Versprechen. Am 6. September, wenn die Rhinos nach Ratingen kommen, wollen die Goose-Necks ihnen die erste Niederlage der Saison zufügen. Vielleicht wird es nur ein Versuch bleiben, vielleicht mehr. Aber an diesem Nachmittag in Witten haben die Ratinger gezeigt, dass sie selbst nach einem Fehlstart die Geschichte eines Spiels umschreiben können.
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< 1. Damen beim Saisonauftakt gegen Bonn, Foto: Silvio Husemann (14.04.25)

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Latest Results

Datum Zeit Heim Gast  
31.08.25 11:00 SG Raccoons/Rhinos Jugend (U15) 1 :
  11:00 Bonn Capitals Schüler (U12) :
  13:00 Düsseldorf Senators Herren 1 :
  13:00 Bonn Capitals Schüler (U12) :
  15:30 Düsseldorf Senators Herren 1 :
30.08.25 10:00 Wuppertal Stingrays Tossball (U10) 5 : 8
  11:30 Wuppertal Stingrays Tossball (U10) 9 : 17
  15:00 Dortmund Rhinos 2 U18 (Herren 3) :
  15:00 Witten Kaker Lakers Herren 2 :

Coming Up

Datum Zeit Heim Gast  
06.09.25 11:00 U18 (Herren 3) Mönchengladbach Blackcaps  
  14:00 Tossball (U10) Marl Sly Dogs U10  
  15:00 Herren 2 Dortmund Rhinos  
  15:30 Tossball (U10) Marl Sly Dogs U10  
07.09.25 11:00 SG Crows/Senators Jugend (U15) 1  
  11:00 Untouchables Paderborn Schüler (U12)  
  13:00 Cologne Cardinals 3 Herren 1  
  13:00 Untouchables Paderborn Schüler (U12)  
  13:00 Damen 2 Marl Sly Cats  
  14:30 Damen 2 Marl Sly Cats  
  15:30 Cologne Cardinals 3 Herren 1