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Kühle Luft, junge Schultern und ein Spiel voller Lerneffekte

  • Spielbericht   Jugend (U15) 1

Am 13. Juli 2025 trat die U15 der Ratingen Goose Necks auswärts gegen die Wuppertal Stingrays an. Ein Spiel, das lange auf der Kippe stand, wurde zu einem Nachmittag, der mehr bot als Zahlen auf dem Scoreboard: Einsätze junger Talente, Phasen der Unsicherheit, kleine Lichtblicke und die Gewissheit, dass auch eine klare Niederlage wertvoll sein kann.

Es war ein kühler Julitag, der über dem Tal von Wuppertal lag. Der Himmel war bedeckt, die Luft trug einen Hauch von Spätsommer in sich, obwohl der Kalender noch den Hochsommer versprach. Auf dem Baseballfeld herrschte jedoch Betriebsamkeit. Die Stingrays hatten geladen, und die Ratingen Goose Necks waren mit einiger Mühe dieser Einladung gefolgt.
Denn bis zuletzt war nicht klar, ob überhaupt ein Team gestellt werden konnte. Die Sommerferien hatten ihre Spuren hinterlassen. Viele Stammspieler waren verreist oder verhindert. Was blieb, war ein Rumpfkader, ergänzt von vier Spielern der U10 und einem aus der U12. Kinder, die an diesem Sonntag nicht in ihre Altersklasse zurückfielen, sondern sich auf unbekanntem Terrain behaupten mussten. Eine andere Strikezone, andere Distanzen, andere Geschwindigkeit. Es war, als würde man ein paar Seiten in einem Buch überspringen und dann trotzdem weiterlesen.
Die Goose Necks begannen das Spiel am Schlag, wie es der Gastrolle entspricht. Doch der Auftakt misslang. Zwei Strikeouts, gefolgt von einem harmlosen Groundball. Das Inning war vorbei, ehe es wirklich begonnen hatte. Drei schnelle Aus, keine Läufer, keine Bewegung auf den Bases.
Wuppertal nutzte die Gelegenheit. Der erste Batter flog zwar aus, doch dann folgte ein durchgelassener dritter Strike, der den Schlagmann sicher auf die Base brachte. Der dritte im Lineup der Stingrays nutzte das Momentum auf seine Weise: ein klarer, sauber getroffener Ball, der das Leftfield überflog und hinter dem Zaun zu Boden ging. Home Run. Zwei Punkte. Das Inning endete nach einem weiteren Strikeout mit insgesamt drei Punkten für Wuppertal. Es stand 3 zu 0, und Ratingen wirkte in diesem Moment ein wenig überfordert, wie Schüler, die zu früh zum Examen gebeten wurden.
Im zweiten Inning dann ein erstes Lebenszeichen. Zwar blieben Punkte erneut aus, doch es gelang, die Bälle häufiger ins Spiel zu bringen. Zwei Walks brachten erstmals Läufer auf die Bases, das Dugout wurde lauter, wacher. Auf der anderen Seite hielt nun die Ratinger Defensive besser stand. Zwei Strikeouts durch den Pitcher, konzentrierte Feldarbeit. Das war das Inning, das man sich gewünscht hätte, nur ein wenig früher.
Im dritten Durchgang kippte das Spiel für einen Moment. Lennard und Oskar, beide mit gutem Auge am Schlag, gingen nach Base on Balls auf Base. Lukas trat ans Schlagmal, schlug einen harten Ball durch das Infield. Beide Läufer punkteten. 3 zu 2. Die Bank wurde lebendiger. Die Bewegung kam zurück ins Spiel, wenn auch nur kurz.
Denn die Antwort der Stingrays ließ nicht auf sich warten. Sie nutzten kleine Fehler, ein paar weite Pitches, einen Wurf, der sein Ziel nur knapp verfehlte und kombinierten all das mit gutem Timing am Schlag. Vier Punkte brachten sie im dritten Inning über die Platte. 7 zu 2. Ein Spiel, das eben noch auf Messers Schneide stand, hatte sich wieder auf die Seite der Gastgeber geneigt.
Im vierten Inning schien Ratingen wie eingefroren. Drei schnelle Aus, ohne dass ein Ball wirklich hart getroffen worden wäre. In der Offensive der Stingrays folgte dann die Entscheidung. Ein zweiter Home Run, wieder kraftvoll, diesmal ins Centerfield, und weitere saubere Kontakte ließen vier weitere Punkte folgen. 11 zu 2. Das Spiel entfernte sich, so wie sich manchmal ein Gespräch entfernt, obwohl man noch zuhört.
Und doch war da noch etwas. Im fünften Inning, als der Spielstand längst gegen sie sprach, legten die Goose Necks einen Moment des Aufbäumens hin, der in Erinnerung bleiben wird. Es begann mit einem Walk. Dann ein Single. Ein Double, präzise zwischen Left und Center gesetzt. Ein weiterer Single. Noch einer. Und wieder ein Walk. Vier Punkte in Folge. Die Handschuhe flogen nicht, aber die Stimmung änderte sich. Der Rückstand schrumpfte. 11 zu 6. Plötzlich war wieder Bewegung im Spiel, und für einen kurzen Augenblick schien alles offen.
Aber Baseball ist ein Spiel, das nicht vergisst. Im Nachschlag des fünften Innings machten die Stingrays den Deckel drauf. Fünf weitere Punkte. Es war zu viel, zu spät, zu klar. Das Spiel wurde beim Stand von 16 zu 6 vorzeitig beendet.
Was bleibt, ist kein Sieg. Aber ein Nachmittag, an dem Mut gefragt war. An dem die Jüngeren Verantwortung übernahmen. An dem sich zeigte, dass Baseball mehr ist als das, was auf dem Scoreboard steht. Vielleicht war das Ergebnis eindeutig, doch in den Gesichtern der Ratinger war nach dem letzten Aus kein Scheitern zu erkennen. Nur Müdigkeit und die Aussicht auf eine wohlverdiente Sommerpause.
Manchmal genügt es, dagewesen zu sein. Und das Spiel zu Ende gespielt zu haben.
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< 1. Damen beim Saisonauftakt gegen Bonn, Foto: Silvio Husemann (14.04.25)

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Coming Up

Datum Zeit Heim Gast  
19.07.25 13:00 Damen SCC Berlin Challengers  
  15:30 Damen SCC Berlin Challengers  

Latest Results

Datum Zeit Heim Gast  
13.07.25 11:00 Wuppertal Stingrays Jugend (U15) 1 16 : 6
  13:00 Damen Wesseling Vermins 2 : 21
  16:30 Damen Wesseling Vermins 3 : 10
12.07.25 13:00 Damen 2 Untouchables Paderborn 2 13 : 10
  14:30 Damen 2 Untouchables Paderborn 2 15 : 4
  15:00 Herren 2 SG Dortmund Wanderers 3/Hagen Chipmunks 15 : 13