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Der letzte Atemzug: Wie die Goose-Necks dem Abgrund entkamen

  • Spielbericht   Herren 2

Am 19. Juni 2025 schien alles gegen die zweite Mannschaft der Ratingen Goose-Necks zu laufen. Die Verl Yaks dominierten, kontrollierten und hielten das Spiels in ihren Händen. Doch Baseball ist ein Spiel, das Geduld belohnt. Was in den letzten Minuten in Ratingen geschah, war ein Echo jener alten Baseballwahrheit: Es ist nicht vorbei, bevor es vorbei ist.

Es war ein warmer Nachmittag in Ratingen, von jener trügerischen Ruhe getragen, die man in Baseballstadien so oft erlebt, bevor sich die Welt plötzlich auf den Kopf stellt. Die Kulisse war überschaubar, doch jene, die gekommen waren, sollten Zeugen eines Spiels werden, von dem noch lange erzählt werden wird.
Der Anfang allerdings ließ nichts Gutes erahnen. Pitcher Schulz, lange als einer der konstantesten Werfer der Mannschaft bekannt, begann mit einem vielversprechenden Strikeout. Doch dann verlor er die Kontrolle. Zwei Base on Balls folgten. Davor war ein Schlagmann der Yaks durch einen Fehler des Centerfielders überhaupt erst auf Base gekommen.
Schulz fand zwar für einen Moment seine Linie wieder und warf das zweite Strikeout. Doch das folgende Double der Yaks riss zwei Punkte über die Home Plate und damit Wunden in das Selbstvertrauen der Ratinger Defensive.
Die Goose-Necks reagierten nicht. Lahmers und Reuße gingen Strike-Out, Grochowski wurde vom Pitch getroffen und kam auf Base, doch Fedderns anschließender Single blieb folgenlos. Wolle ging Strikeout. Die ersten Schatten dieses Tages hatten sich bereits über den Rasen gelegt.
Im zweiten Inning begannen die Goose-Necks zu atmen. Schulz stabilisierte sich zunächst, ließ keinen Punkt zu. Und nun, endlich, zeigte sich eine Schwäche im sonst kontrollierten Pitching der Yaks. Drei Base on Balls in Folge, dann ein Sacrifice Fly von Schäfer. Zwei weitere Walks, diesmal durch Reuße und Feddern, führten zu insgesamt vier Punkten. Die Führung. Zum ersten Mal. Kurz. Denn die Antwort kam prompt.
Die Yaks hatten sich auf Schulz eingeschossen. Sie profitierten von einem Fehler der Defensive, von jener Nervosität, die Baseball so gnadenlos aufdeckt. Drei Punkte kassierten die Goose-Necks, ehe Schulz das Feld verließ. Wolle übernahm den Wurfhügel, wurde jedoch sofort empfangen mit einem Walk, einem Single und einem Double. Zwar rettete er sich durch drei Outs in Serie, doch das Kind war längst in den Brunnen gefallen. 7 zu 4 für Verl.
Und dann kam das Nichts.
Die Innings drei bis sechs waren eine Leere, ein endloser Korridor ohne Licht. Kein einziger Hit für Ratingen, nur gelegentliche Spaziergänge aufs Base durch Walks, die allesamt von Strikeouts erstickt wurden. Fünf an der Zahl. Das Schweigen im Dugout war ohrenbetäubend.
Doch auch die Yaks versäumten es, die Führung auszubauen. Wolle kämpfte sich durch, übergab dann an Feddern, der das Spiel nicht einfach nur verwaltete, sondern dominierte. Zwei Innings, sechs Batter, vier davon per Strikeout zurück auf die Bank geschickt. Er warf mit viel Präzision und etwas Ärger im Bauch. Vielleicht war es das, was das Spiel kippen ließ. Nicht ein Schlag. Nicht ein Run. Sondern diese innere Haltung: Wir sind noch nicht tot.
So gingen die Goose-Necks mit einem Rückstand von drei Punkten ins letzte Halbinning.
Es begann mit Wolle. Ein einfacher Hit. Kein Aufreger. Aber ein Schritt. Dann Riesen, dessen Schlag durch den Short Stops sicherlich fangbar war und zum Double Play geführt hätte. So war es letztlich ein Single. Statt zwei Outs, zwei Runner auf Base. Ein Wild Pitch brachte Wolle auf die Third Base, doch der Ball flog nicht weit genug. Der Catcher warf. Und er warf weit. Viel zu weit. Der Ball segelte über den Third Baseman hinweg und Wolle lief, wie nur ein Spieler läuft, der weiß, dass das Spiel auf der Kippe steht. 5 zu 7. Riesen auf Third.
Michels kam an den Schlag, arbeitete sich mit stoischer Ruhe einen Walk. Dann Theisen. Sein Schlag war hart, doch direkt auf den Short Stop, eigentlich ein Geschenk an die Defensive. Doch auch dieses nahm der Verler nicht an. Der Ball wurde vertändelt. Kein Aus, ein weiterer Punkt. 6 zu 7. Riesen hatte gescored.
Jeffrey Hipp trat an. Ein Veteran. Kein Mann für große Gesten, sondern für die richtigen. Ein Single. Michels rannte. Der Ausgleich. 7 zu 7.
Auf einmal war alles möglich.
Lahmers kam nun an den Schlag. Ein Bunt war keine Option. Er entschied sich zu schlagen. Der Ball prallte direkt zum Pitcher, der offenbar die Ruhe bewahren wollte. Er entschied sich für das Aus an Third Base, um Theisen zu stoppen. Doch der Wurf flog. Und flog. Und landete irgendwo im Niemandsland. Theisen rannte, bog ab zur Home Plate und vollendete einen Punkt, der mit keiner Statistik vollständig erklärt werden kann. Walk Off.
Jubel. Kein überschwänglicher, kein orchestrierter. Sondern jener erlösende Schrei, wenn man einem dunklen Tunnel entkommt.
Die Goose-Necks hatten ein Spiel gewonnen, das sie längst verloren glaubten. Und die Yaks? Sie hatten sich selbst geschlagen.
Ein Baseballspiel kann manchmal wie ein Roman sein. Man liest Seite um Seite und glaubt zu wissen, wohin die Reise führt. Doch die letzten Zeilen, die letzten Sätze, sie schreiben die Geschichte um. Und am 19. Juni 2025 schrieb Ratingen sein eigenes Ende. Und es war ein gutes.
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< 1. Damen beim Saisonauftakt gegen Bonn, Foto: Silvio Husemann (14.04.25)

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05.07.25 10:00 Jugend (U15) 1 Wuppertal Stingrays  
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