Manchmal ist es nicht das Ergebnis, das zählt. Manchmal geht es darum, in der Glut des Scheiterns die Funken von Morgen zu erkennen. An diesem Samstag in Ratingen, als die Sonne erbarmungslos auf das Feld brannte, wurde klar, dass dieser Tag ein solcher sein würde.
Es war der 21. Juni 2025, der längste Tag des Jahres. Aber auch einer der schwersten für die jungen Goose-Necks. Die Ausgangslage war vermeintlich klar: Der Tabellenführer empfing den Tabellenletzten. Ratingen, bislang souverän in der Saison, traf auf die Wuppertal Stingrays, die bislang kein Spiel gewinnen konnten, oft unter Wert verloren und sich wenig Selbstvertrauen erspielt hatten. Doch an diesem Tag war etwas anders.
Wuppertal hatte sich verstärkt. Das Reglement erlaubt das, wenn auch unter der Bedingung, dass die Mannschaft fortan außer Konkurrenz spielt. Ein Übergang, der jüngst vollzogen worden war und der Wirkung zeigte.
Die Goose-Necks aber entschieden sich für einen anderen Weg. Bewusst verzichteten sie auf die erfahreneren Kinder des älteren Jahrgangs 2015, viele davon Leistungsträger in der bisherigen Saison. Stattdessen wurde das Team des kommenden Jahres aufs Feld geschickt. Eine Mannschaft, die so in dieser Formation noch nie gespielt hatte. Jungs, für die vieles an diesem Tag neu war: die Position, die Verantwortung, das Spielgefühl ohne die gewohnten Fixpunkte.
Dass das Experiment kein leichter Weg werden würde, wurde bereits im ersten Spiel deutlich. Schon das erste Inning der Wuppertaler geriet zu einem Statement: Mit fast chirurgischer Präzision schickten sie Schlag für Schlag durch die Lücken der Ratinger Defensive. Fünf Runs waren die Folge. Eine Offensive, die nicht nur funktionierte, sondern wirkte, als würde sie seit Wochen gemeinsam trainieren. Auch defensiv präsentierten sich die Gäste ungewohnt sicher. Jeder Ball wurde sauber aufgenommen, jeder Wurf kam präzise. Ein Bollwerk in der brennenden Mittagshitze.
Die Goose-Necks hingegen fanden offensiv kaum Antworten. Zwar gelangen Oskar und Jonathan im zweiten Inning zwei Punkte, und damit kleine Hoffnungsschimmer in einem insgesamt blassen Angriffsspiel, doch die ganz großen Hits blieben aus. Mutsumu, Marcus, Till, Konstantin und Nils schlugen zwar ordentlich, kamen aber nie entscheidend durch. Wuppertals Defensive stand felsenfest. Die Unsicherheit in der neuen Aufstellung war spürbar, wie ein leiser Zweifel, der sich durch jeden Schwung, jeden Lauf, jede Bewegung zog.
Am Ende hieß es 15 zu 2 für Wuppertal. Eine deutliche Niederlage, die etwas zu hoch ausfile. Vier Innings genügten, um das Kräfteverhältnis für diesen Tag zu klären.
Doch es ging weiter. Kein großes Durchatmen, keine lange Pause, nur der Wille, es im zweiten Spiel besser zu machen. Und tatsächlich: Die Goose-Necks zeigten eine andere Seite von sich. Eine entschlossenere, eine mutigere. Die Bats erwachten zum Leben.
Jan, mit vier Runs der erfolgreichste Punktesammler des Spiels, lief in bestechender Form auf. Auch Konstantin und Nils konnten jeweils dreimal scoren. Fast jeder Spieler brachte sich mit einem guten Schlag oder einem cleveren Lauf ins Spiel. Die Goose-Necks erzielten insgesamt 16 Punkte und damit mehr als genug, um in der Liga normalerweise ein Spiel zu gewinnen.
Doch es war kein normaler Tag. Die Wuppertaler hatten ihren Rhythmus gefunden und schlugen weiter mit Wucht und Präzision. Fünf Punkte im ersten Inning. Fünf im dritten. Fünf im vierten. Und fünf weitere im fünften. Nur das zweite Inning konnten die Ratinger schadlos überstehen. In allen anderen Abschnitten gelang es nicht, die Schlagkraft der Gäste einzudämmen. Die Defensive, ohnehin neu zusammengestellt und auf vielen ungewohnten Positionen besetzt, zeigte Lücken. Es fehlte oft der Schritt zum Ball, der sichere Wurf, das Zusammenspiel.
So ging auch das zweite Spiel mit 20 zu 16 verloren. Bitter, aber aufschlussreich.
Was bleibt von diesem Tag? Zunächst die Erinnerung an zwei klare Niederlagen. Doch viel mehr noch: das Wissen, wo man steht. Und woran man arbeiten muss. Die jungen Goose-Necks haben sich auf neues Terrain gewagt, Fehler gemacht, aber auch viel gelernt. Dass Baseball mehr ist als Talent. Dass es Mut braucht, sich dem Ungewissen zu stellen. Dass man fallen kann, um zu wachsen.
Und sie werden wachsen. Schon jetzt zeichnet sich ab, welche Talente 2026 eine neue Generation anführen könnten. Welche Namen man sich merken sollte. Welche Spielzüge demnächst vielleicht nicht mehr in ein Hit münden, sondern in einen Out.
Die Stimmung nach dem Spiel war etwas gedrückt, aber nicht verzweifelt. Die Coaches fanden ruhige Worte. Kein Tadel, kein Lärm. Nur Blicke nach vorn. Das nächste Spiel wartet. Am 5. Juli geht es nach Solingen zu den Alligators. Die sind anderes Kaliber als Wuppertal. Doch es wird ein echtes Ligaspiel sein. Mit echten Konsequenzen. Und mit einer Mannschaft, die dann wieder in gewohnter Stärke antreten wird.
Aber eines ist sicher: Die Erfahrungen dieses heißen Junitages in Ratingen werden mitreisen. Tief drin im Herzen einer Mannschaft, die sich langsam neu erfindet.
Es war der 21. Juni 2025, der längste Tag des Jahres. Aber auch einer der schwersten für die jungen Goose-Necks. Die Ausgangslage war vermeintlich klar: Der Tabellenführer empfing den Tabellenletzten. Ratingen, bislang souverän in der Saison, traf auf die Wuppertal Stingrays, die bislang kein Spiel gewinnen konnten, oft unter Wert verloren und sich wenig Selbstvertrauen erspielt hatten. Doch an diesem Tag war etwas anders.
Wuppertal hatte sich verstärkt. Das Reglement erlaubt das, wenn auch unter der Bedingung, dass die Mannschaft fortan außer Konkurrenz spielt. Ein Übergang, der jüngst vollzogen worden war und der Wirkung zeigte.
Die Goose-Necks aber entschieden sich für einen anderen Weg. Bewusst verzichteten sie auf die erfahreneren Kinder des älteren Jahrgangs 2015, viele davon Leistungsträger in der bisherigen Saison. Stattdessen wurde das Team des kommenden Jahres aufs Feld geschickt. Eine Mannschaft, die so in dieser Formation noch nie gespielt hatte. Jungs, für die vieles an diesem Tag neu war: die Position, die Verantwortung, das Spielgefühl ohne die gewohnten Fixpunkte.
Dass das Experiment kein leichter Weg werden würde, wurde bereits im ersten Spiel deutlich. Schon das erste Inning der Wuppertaler geriet zu einem Statement: Mit fast chirurgischer Präzision schickten sie Schlag für Schlag durch die Lücken der Ratinger Defensive. Fünf Runs waren die Folge. Eine Offensive, die nicht nur funktionierte, sondern wirkte, als würde sie seit Wochen gemeinsam trainieren. Auch defensiv präsentierten sich die Gäste ungewohnt sicher. Jeder Ball wurde sauber aufgenommen, jeder Wurf kam präzise. Ein Bollwerk in der brennenden Mittagshitze.
Die Goose-Necks hingegen fanden offensiv kaum Antworten. Zwar gelangen Oskar und Jonathan im zweiten Inning zwei Punkte, und damit kleine Hoffnungsschimmer in einem insgesamt blassen Angriffsspiel, doch die ganz großen Hits blieben aus. Mutsumu, Marcus, Till, Konstantin und Nils schlugen zwar ordentlich, kamen aber nie entscheidend durch. Wuppertals Defensive stand felsenfest. Die Unsicherheit in der neuen Aufstellung war spürbar, wie ein leiser Zweifel, der sich durch jeden Schwung, jeden Lauf, jede Bewegung zog.
Am Ende hieß es 15 zu 2 für Wuppertal. Eine deutliche Niederlage, die etwas zu hoch ausfile. Vier Innings genügten, um das Kräfteverhältnis für diesen Tag zu klären.
Doch es ging weiter. Kein großes Durchatmen, keine lange Pause, nur der Wille, es im zweiten Spiel besser zu machen. Und tatsächlich: Die Goose-Necks zeigten eine andere Seite von sich. Eine entschlossenere, eine mutigere. Die Bats erwachten zum Leben.
Jan, mit vier Runs der erfolgreichste Punktesammler des Spiels, lief in bestechender Form auf. Auch Konstantin und Nils konnten jeweils dreimal scoren. Fast jeder Spieler brachte sich mit einem guten Schlag oder einem cleveren Lauf ins Spiel. Die Goose-Necks erzielten insgesamt 16 Punkte und damit mehr als genug, um in der Liga normalerweise ein Spiel zu gewinnen.
Doch es war kein normaler Tag. Die Wuppertaler hatten ihren Rhythmus gefunden und schlugen weiter mit Wucht und Präzision. Fünf Punkte im ersten Inning. Fünf im dritten. Fünf im vierten. Und fünf weitere im fünften. Nur das zweite Inning konnten die Ratinger schadlos überstehen. In allen anderen Abschnitten gelang es nicht, die Schlagkraft der Gäste einzudämmen. Die Defensive, ohnehin neu zusammengestellt und auf vielen ungewohnten Positionen besetzt, zeigte Lücken. Es fehlte oft der Schritt zum Ball, der sichere Wurf, das Zusammenspiel.
So ging auch das zweite Spiel mit 20 zu 16 verloren. Bitter, aber aufschlussreich.
Was bleibt von diesem Tag? Zunächst die Erinnerung an zwei klare Niederlagen. Doch viel mehr noch: das Wissen, wo man steht. Und woran man arbeiten muss. Die jungen Goose-Necks haben sich auf neues Terrain gewagt, Fehler gemacht, aber auch viel gelernt. Dass Baseball mehr ist als Talent. Dass es Mut braucht, sich dem Ungewissen zu stellen. Dass man fallen kann, um zu wachsen.
Und sie werden wachsen. Schon jetzt zeichnet sich ab, welche Talente 2026 eine neue Generation anführen könnten. Welche Namen man sich merken sollte. Welche Spielzüge demnächst vielleicht nicht mehr in ein Hit münden, sondern in einen Out.
Die Stimmung nach dem Spiel war etwas gedrückt, aber nicht verzweifelt. Die Coaches fanden ruhige Worte. Kein Tadel, kein Lärm. Nur Blicke nach vorn. Das nächste Spiel wartet. Am 5. Juli geht es nach Solingen zu den Alligators. Die sind anderes Kaliber als Wuppertal. Doch es wird ein echtes Ligaspiel sein. Mit echten Konsequenzen. Und mit einer Mannschaft, die dann wieder in gewohnter Stärke antreten wird.
Aber eines ist sicher: Die Erfahrungen dieses heißen Junitages in Ratingen werden mitreisen. Tief drin im Herzen einer Mannschaft, die sich langsam neu erfindet.