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Kampfgeist, Kraft und Kratzer im Lack. U10 mit Achterbahnfahrt gegen Solingen

  • Spielbericht   Tossball (U10)

Die U10 der Ratingen Goose-Necks erlebte am 24. Mai 2025 auf heimischem Feld einen Spieltag voller Kontraste: Im ersten Spiel gelang nach einer famosen Aufholjagd ein dramatischer 16:15-Sieg gegen die Solingen Alligators. Im zweiten Spiel jedoch zeigte sich die Offensivabteilung wie abgemeldet, und trotz starker Defensive unterlag man verdient mit 3:9. Zwei Spiele und zwei völlig unterschiedliche Geschichten.

Die Ausgangslage war klar: Nach dem erfolgreichen Auftakt in Paderborn wollten die jungen Goose-Necks im Heimspiel gegen die Freunde aus Solingen ihren positiven Trend bestätigen. Doch was folgte, war ein Spieltag, der an Intensität, Spannung und Dramatik kaum zu überbieten war. Und am Ende stand neben einem spektakulären Sieg auch eine schmerzhafte Niederlage. Vor allem aber viele Erkenntnisse.
Spiel 1: Ein Spiel wie ein Drehbuch – Rückstand, Aufholjagd, Happy End
Die ersten Minuten des Spiels schienen ein klares Bild zu zeichnen. Solingen begann am Schlag und setzte die Ratinger Defensive sofort unter Druck. Pitcher Oskar eröffnete das Spiel mit einem konzentrierten Wurf auf den ersten Solinger Schlagmann, der direkt zu First Baseman Lennard gespielt wurde. Ein sauberes erstes Aus und der Start wirkte vielversprechend. Doch was dann folgte, ließ Ratingens Trainerteam und Eltern am Spielfeldrand kurzzeitig verstummen.
Drei Solinger Schlagmänner in Serie setzten ihre Bälle weit über das Infield, knapp vor dem Outfieldzaun auf dem nassen Rasen auf. Es war Glück für Ratingen, dass die Bälle jeweils vor dem Zaun landeten und somit als Doubles gewertet wurden. Jedoch es zeigte sich früh, dass Solingen über eine schlagstarke Aufstellung verfügte. Die Defensive der Goose-Necks wirkte kurz desorientiert. Erst ein Groundball zu Short Stop Justus brachte wieder Ordnung. Zwar segelte sein Wurf deutlich über Lennards Handschuh hinweg, aber der First Baseman sprintete dem Ball entschlossen hinterher, schnappte ihn und warf präzise zu Second Baseman Yat Laam, der das zweite Aus sicherte. Dennoch gingen drei Punkte auf das Konto der Gäste.
Im Gegenzug gelang es Ratingen zunächst nicht, sofort zu antworten. Lead-Off Till schlug direkt zurück zum Pitcher und ging dadurch Aus. Jan folgte mit einem Schlag, der ohne Mühe vom Short Stop aufgenommen und zur Eins gebracht wurde. Zwei schnelle Outs. Doch Justus und Konstantin blieben ruhig, arbeiteten sich konzentriert auf Base. Der Druck lag nun bei Oskar, der diese Verantwortung mit einem weiten Schlag ins tiefe Outfield auf beeindruckende Weise annahm. Zwei Punkte wurden erlaufen. Ein Zeichen, dass dieses Spiel noch nicht entschieden war. Zwischenstand: 2:3 aus Sicht der Goose-Necks.
Im zweiten Inning zeigte Solingen, dass der Anfang kein Zufall war. Die Gäste setzten ihre Offensivpower fort, fanden Lücken im Infield und schlugen präzise an den Verteidigern vorbei. In kurzer Zeit standen drei weitere Punkte zu Buche. Erst zwei starke Plays von Justus, der diesmal sicherer agierte, brachten die Ratinger wieder zurück in den Verteidigungsrhythmus. Doch abermals gelangen Solingen zwei tiefe Doubles, bevor das dritte Aus folgte. Ratingen lag nun mit 2:7 zurück und der Rückstand wuchs.
Die Offensive der Goose-Necks wirkte im Anschluss wie blockiert. Florentin, Nils und Yat Laam kamen nacheinander an den Schlag, doch die Bälle flogen zu flach oder direkt in die Fanghandschuhe der gegnerischen Spieler. Das Resultat: drei schnelle Aus, keine Punkte.
Dann das dritte Inning und der Wendepunkt. Ratingen zeigte plötzlich die Qualität, die die Mannschaft in Paderborn stark gemacht hatte. In der Verteidigung agierte man nun konzentriert, schnell und gemeinsam. Oskar auf dem Wurfhügel verteidigte gut, Justus fing einen schwierigen Groundball und warf präzise zur Eins. Auch Yat Laam und Lennard arbeiteten stark zusammen, sodass Solingen nur noch einen Run erzielen konnte.
Was nun folgte, war eine Offensivexplosion der Goose-Necks. Till erreichte das erste Base mit einem cleveren Schlag, Jan musste sich jedoch erneut geschlagen geben. Justus jedoch zeigte seine Schlagkraft und brachte Till nach Hause. Konstantin legte mit einem sauberen Kontakt nach. Oskar behielt seinen Rhythmus und punktete erneut. Lennard hämmerte den Ball bis an den Zaun, ein weiteres Zeichen wachsender Dominanz. Florentin kam aufs Base, doch beim folgenden Spielzug wurde er dort ausgegeben. Nils unterlief ein ärgerlicher Fehler beim Baserunning, und auch Yat Laam konnte keinen weiteren Run sichern. Dennoch: Sechs Punkte, 8-8. Neues Spiel.
Die Zuschauer, vor allem Eltern und Geschwister, klatschten nun trotz des tristen Wetters beständig Beifall. Im vierten Inning ließ die Ratinger Defensive kaum etwas zu. Nur ein Run wurde abgegeben, Solingen fand kaum Antworten auf die gut postierte Infield-Reihe. Ratingen antwortete mit Druck. Justus, Till, Oskar und Florentin trafen die Bälle mit Präzision und Kraft. Besonders ein Schlag von Florentin war bemerkenswert. Er schlug den Ball weit ins Leftfield. Fünf Runs standen am Ende auf der Tafel. 13:9 und Ratingen übernahm die Kontrolle.
Im fünften Durchgang gelang Solingen noch zwei Runs, doch Ratingens Defensive präsentierte sich gefestigt. Im Angriff ließ man zwar einige Läufer auf Base zurück, konnte aber immerhin drei Punkte sichern. Der Vorsprung wuchs um fünf Punkte auf 16:11 an.
Doch das Spiel war noch lange nicht entschieden. Im sechsten Inning wackelte Ratingen. Kleine Unsicherheiten, Missverständnisse bei Flyballs, zu zögerliche Würfe. Solingen nutzte dies eiskalt aus. Drei Runs in kurzer Folge, plötzlich stand es nur noch 16:14. Mit etwas Glück konnte Schlimmeres verhindert werden.
In der eigenen Offensive wirkten die Goose-Necks in dieser entscheidenden Phase fahrig. Yat Laam erreichte zwar das Base, wurde aber beim nächsten Spielzug durch Till ausgegeben. Justus schlug den Ball tief, Till kam bis zur dritten Base. Justus erreichte Second Base. Doch Konstantins Schlag war zu kurz. Aus. Keine Punkte in diesem Inning. Das Spiel blieb auf Messers Schneide.
Im siebten Inning dann der Showdown: Zwei schnelle Outs durch Justus, der zur Eins auf Lennard warf. Dann ein tiefer Schlag der Solinger. Der Läufer gab alles, und weil Ratingens Outfield die Abstimmung vermissen ließ, kam es zum seltenen Inside-the-Park-Homerun. 16:15. Der Ausgleich schien greifbar.
Doch dann der letzte Schlag. Ein harter Ball in Richtung Second Base. Yat Laam reagierte instinktiv, tauchte ab, stoppte den Ball im Fallen, sprang auf und warf mit letzter Kraft zur Eins. Lennard fing sicher. Aus. Spielende. Die Zuschauer jubelten, die Spieler sprangen sich in die Arme. Ratingen hatte gewonnen.
Spiel 2: Kein Durchkommen, kein Rhythmus
Nach dem kräftezehrenden ersten Spiel war die Stimmung im Ratinger Lager zunächst vorsichtig optimistisch. Die Moral war gestärkt, doch die Körpersprache zu Beginn des zweiten Spiels wirkte weniger wach. Das zweite Spiel markierte zudem das Debüt von Jonathan.
Die Offensive der Goose-Necks zeigte sich von Beginn an überraschend zahnlos. In den ersten sechs Innings konnte nur ein einziger Punkt erzielt werden. Immer wieder gingen die Schläge ins Infield und wurden dort ohne große Mühe zu Aus verwandelt. Die Solinger Defensive agierte wie aus einem Guss: positionssicher, fehlerfrei und mit starkem Zusammenspiel zwischen Pitcher, Short Stop und First Baseman.
Vieles, was in Spiel eins noch gelang, wirkte nun schwerfällig. Die Läufe nach First Base wurden zu zögerlich angegangen, beim Baserunning unterliefen vermeidbare Fehler. Mehrfach kam es vor, dass Ratinger Spieler zu spät losliefen oder unsicher zwischen zwei Bases standen und so leicht ausgetaggt wurden.
Besonders auffällig: Viele Kontakte am Schlag waren technisch sauber, aber zu schwach getroffen. Die Bälle flogen flach und gerieten so zur leichten Beute der Solinger Feldspieler. Wenn es dann doch einmal einen satten Treffer gab, wie etwa bei Justus oder Jan, wurde dieser vom gegnerischen Outfield souverän gefangen. Das Spielglück, das man im ersten Spiel auf seiner Seite gehabt hatte, war nun vollständig verschwunden.
Einige wenige Lichtblicke setzte das untere Drittel der Lineup. Die jüngsten Spieler Marcus und Kieran schlugen mit frechem Selbstvertrauen und gelangten mehrfach sicher auf Base. Auch Jonathan, der Neuzugang, konnte wichtige Akzente setzen. Doch da es kaum gelang, mehrere Schlagleute in Serie auf Base zu bringen, fehlten die Kettenreaktionen, die im Baseball zwingend nötig sind, um Runs zu produzieren.
Defensiv zeigte sich Ratingen zunächst sehr stabil. In den ersten vier Innings ließ man nur zwei Runs zu. Das ist ein sehr ordentlicher Wert, wenn man bedenkt, wie viel Druck Solingen zu Beginn aufbaute. Vor allem die linke Seite des Infields zeigte sich erneut als Bollwerk. Justus als Short Stop antizipierte viele Bälle früh und verwandelte sie in saubere Outs. Lennard an der Third Base reagierte auf harte Schläge mit sicheren Händen und schnellen Würfen. Beide überzeugten mit Übersicht und Timing.
Auch das Outfield war hellwach. Till gelang im Center Field ein sehenswerter Catch bei einem hohen Flyball, der über seine Schulter hinwegflog. Er drehte sich im Lauf, orientierte sich neu und griff im letzten Moment mit ausgestrecktem Arm zu. Es war ein Highlight-Moment in einem sonst schwierigen Spiel.
Doch der fünfte und sechste Defensivabschnitt der Goose-Necks brach unter dem Druck ein. Kleine Fehler summierten sich: ein überhasteter Wurf zur Eins, ein nicht gesicherter Groundball, ein verlorener Überblick bei zwei gleichzeitig laufenden Gegnern. Es waren nicht die spektakulären Schläge der Solinger, die Schaden anrichteten, sondern viele kleine Unachtsamkeiten, die sich zu insgesamt sieben Punkten summierten. Die Ordnung in der Verteidigung war dahin und mit ihr die letzte Hoffnung auf ein Comeback.
Erst im siebten Inning kam etwas Leben in die Ratinger Offensive zurück. Jan erreichte das Base mit einem kraftvollen Schlag, Yat Laam folgte mit einem präzisen Treffer zwischen First und Second Base. Justus zeigte erneut seine Klasse und brachte die beiden nach Hause. Konstantin bewahrte die Ruhe und ergänzte mit einem clever platzierten Hit. Zwei Runs wurden erlaufen, es keimte kurz Hoffnung auf. Doch Till, Nils und Oskar konnten in dieser entscheidenden Phase keine weiteren Punkte nachlegen. Das Spiel war vorbei und damit auch de Traum vom Doppelsieg.
Die Goose-Necks verabschiedeten sich mit gemischten Gefühlen aus diesem Spieltag. Der erste Sieg war ein emotionaler Kraftakt, der Charakter und Teamgeist unter Beweis stellte. Das zweite Spiel offenbarte hingegen Schwächen, insbesondere in der Offensive. Vielleicht kam diese Niederlage zur rechten Zeit als Mahnung, sich nicht auf vergangenen Erfolgen aus dem Winter auszuruhen.
Das nächste Spiel findet am 19. Juni gegen die Verl Yaks statt. Das Duell mit den Wuppertal Stingrays wurde vom 31. Mai auf den 21. Juni verlegt. Die kommenden Wochen bieten die Gelegenheit, sich neu zu justieren, mental wie sportlich.
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< 1. Damen beim Saisonauftakt gegen Bonn, Foto: Silvio Husemann (14.04.25)

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Datum Zeit Heim Gast  
01.06.25 11:00 Schüler (U12) Cologne Cardinals :
  13:00 Schüler (U12) Cologne Cardinals :
  14:30 Ennepetal Raccoons Damen 2 :
  16:00 Ennepetal Raccoons Damen 2 :

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