In der Hinrunde hatten die Gänse-Nacken in Berlin beide Spiele in der Verlängerung unglücklich verloren. Die beiden Niederlagen im April waren die bittersten und ärgerlichsten Niederlagen der bisherigen Saison. In beiden Spielen stand die Mannschaft jeweils kurz vor dem Sieg. In den entscheidenden Momenten war das Glück damals aber auf der Seite der Roadrunners. Auf Grund dieser Tatsache war die Mannschaft wild entschlossen, die Bilanz mit den Hauptstädtern auszugleichen.

Starting Pitcher Claus-Jan Hendrick, der in Berlin nicht dabei war, repräsentierte den unbändigen Siegeswillen der Goose-Necks. In den ersten vier Innings ließ er keinen Walk und keinen Hit zu, nur ein Baserunner erreichte durch einen Fehler der Verteidigung die Erste Base. Die Verteidigung bekam jedoch noch wenige Möglichkeiten sich zu beweisen. In den ersten vier Innings warf Hendricks Neun Strikeouts, davon Acht in Folge.
Die Offensive der Ratinger konnte in den ersten beiden Innings noch vom Berliner Pitcher Niklas Tiepolt unter Kontrolle gehalten werden. Ab dem vierten Inning konnte Tiepolt aber nicht mehr verhindern, dass die Gänse Punkt um Punkt erliefen. Tiepolt benötigte mehr Hilfe von seiner Verteidigung als Hendricks, diese ließ ihn aber im Stich. Im dritten Inning erzielten Malte Kuklan, Jonas Kuklan und Frank Dyckmans begünstigt durch vier Fehler der Berliner Drei Punkte. Die Punkte Vier, Fünf und Sechs wurden ebenfalls von der löchrigen Defense der Berliner begünstigt. Nur Punkt Sieben im sechsten Inning ging allein auf die Kappe von Tiepolt.
Sieben Punkte reichten Hendricks, um den Sieg für seine Mannschaft einzufahren. Im fünften Inning schlug Heiko Neumeister zwar den Ball für einen Two-Run-Homerun über den Centerfieldzaun und im sechsten Inning konnte Marcos Balanque noch einen Punkt erzielen. Alle Hoffnungen der Berliner wurden aber im siebten Inning durch ein Game-ending Doubleplay von First Baseman Frank Dyckmans zu Nichte gemacht.
Am Ende hatte Hendricks zwölf Strikeouts geworfen, fünf Hits, einen Walk und zwei Earned Runs kassiert. Diese Leistung war der Grundstein für den ersten Sieg des Tages.

Das zweite Spiel sollte ebenfalls von den Pitcherreihen dominiert werden. Für die Goose-Necks übernahm Felix von der Heide die Aufgabe auf dem Werferhügel und die Roadrunners schickten Sandy Castillo, einer der besten Werfer der zweiten Bundesliga, auf die Werferposition. Diesmal begannen die Berliner das Punkten. Nachdem sich von der Heide in den beiden ersten Innings noch glänzend aus schwierigen Situationen mit guten Würfen befreit hatte, erzielten die Roadrunners auf die Schläge von Tiepolt und Balanque im dritten Inning zwei Punkte. Zwei Strikeouts von von der Heide verhinderten Schlimmeres. Die Gänse konnten erst im vierten Inning nach legen. Hendrik Andersen kam durch Walk auf Base, brachte sich durch einen Steal selbst auf die zweite Base und erlief von dort aus auf den Schlag von Jonas Kuklan den ersten Punkt der Gänse. Jonas Kuklan wurde direkt durch den nächsten Batter Frank Dyckmans durch einen Double nach Hause geschlagen. Das Spiel war wieder ausgeglichen.
Erst im sechsten Inning kam wieder Bewegung auf die Anzeigetafel und erneut waren es die Gäste, die vorlegten. Von der Heide schickte die beiden ersten Batter wieder auf die Bank zurück, verteilte aber an Schlagmann Drei und Vier Freiläufe zur ersten Base. Trainer Malte Kuklan entschied sich darauf hin, den bis dahin hervorragend werfenden von der Heide durch Griffin Wiley zu ersetzen. Dieser hatte aber zunächst Probleme den Ball bis zu seinem Catcher zu werfen. Drei Wildpitches, die vor der Homeplate aufkamen, brachten beide Läufer ins Ziel und die Berliner mit zwei Punkten in Führung. Erst danach gelang das erlösende dritte Aus des Innings.
Diesmal gelang den Gänsen im direkten Gegenzug der Ausgleich. Erneut erreichte Andersen durch einen Walk die erste Base, durch ein Stolen Base und zwei Errors gelang es ihm direkt den Anschlusspunkt zu erlaufen. Castillo hatte inzwischen mit Kontrollproblemen zu kämpfen und ließ Wolf Zöller durch vier Balls auf Base. Auf den Schlag von Jonas Kuklan gelang den Gästen ein Double Play. So trat bei zwei Aus Frank Dyckmans an den Schlag und profitierte ebenfalls von Castillos Kontrollprblemen und erreichte ohne einen Schwung die erste Base. Dann sahen die Zuschauer eine Seltenheit: Frank Dyckmans nahm die Beine in die Hand und machte sich beim Pitch von Castillo auf den Weg zur zweiten Base, welche er sicher erreichte. Steal für Dyckmans und Runner in Scoring Position für David Boll. Bolls Linedrive ins Leftfield ermöglichte es daraufhin Dyckmans den viel umjubelten Ausgleichspunkt zu erlaufen.
Während ihres Angriffsrechts gelang den Berlinern kein weiterer Punkt und so kamen die Goose-Necks mit der Chance an den Schlag, durch einen Punkt das Spiel zu entscheiden. Von der Heide trat als erster Batter für die Goose-Necks an und wurde gleich von einem Pitch von Castillo getroffen und durfte zur ersten Base gehen. Für Castillo betrat nun Balanque den Mound. Beim Stealversuch von von der Heid unterlief dann dem Shortstop der Berliner ein Fehler, durch den von der Heide die dritte Base erreichte. Nach einem Walk für Malte Kuklan kam Hendrik Andersen an das Schlagmal. Den dritten Pitch, den er sah, schlug er krachend ins Leftcenterfield, wo ihn niemand fangen konnte und auch niemand überhaupt den Versuch unternahm. Von der Heide überlief Homeplate und die erste Herrenmannschaft wurde zu einem Knäuel der puren Freude!

Die beiden Siege sichern vorerst den sechsten Tabellenplatz der Goose-Necks. Jedoch müssen weitere Siege folgen, um sich deutlich von den Konkurrenten aus Hamburg und Braunschweig zu distanzieren. Dazu haben die Gänse bereits am kommenden Wochenende in Berlin gegen die Challengers die nächste Chance.